MeRegioMobil - Elektromobilität im Energiesystem der Zukunft

Projektstruktur von MeRegioMobil

MeRegioMobil hat es sich als Ziel gesetzt, im Jahr 2010 in Baden-Württemberg die Infrastruktur für eine große Zahl Elektrofahrzeugnutzer zu entwickeln, aufzubauen und bis Ende 2011 in einem regionalen Feldtest zu erproben.

Dieses Vorhaben umfasst neben der Installation intelligenter Ladestationen und der Nutzung der Batterien als dynamische Pufferspeicher im Energieverbund auch die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und Anreizsysteme sowie die Konzeption neuartiger ortsbezogener Telematikdienste.

Dem Feldtest vorangehend und später begleitend ist ein vom KIT betriebenes Forschungs- und Demonstrationslabor aufgebaut worden, um eine adaptive Kooperation intelligenter Haushaltsgeräte zur effizienten Laststeuerung zu realisieren und die Integration rückspeisefähiger Elektrofahrzeuge und dezentraler Energieerzeugungsanlagen zu erproben. Durch ergänzende Simulationsszenarien können Skalierungseffekte untersucht werden.


Das Projekt MeRegioMobil ist in mehrere Arbeitsbereiche aufgeteilt.

 

 

Laborversuch

Die Integration eines Elektrofahrzeugs in ein Haus-Energiemanagementsystem erfolgt zunächst im Rahmen eines Forschungs- und Demonstrationslabors, um eine praktische Erprobung der vorgestellten Aspekte zu ermöglichen. Das Labor ist ein Fertighaus mit einer Fläche von ca. 60 m2 und stellt den Prototypen eines smart home mit den charakteristischen Elementen Erzeuger, Verbraucher und Energiespeicher dar. Als Erzeuger dienen u. a. eine Photovoltaikanlage sowie eine Mikro-Kraft-Wärme-Kopplungsanlage. Als Verbraucher sind typische Geräte eines Haushaltes wie Waschmaschine, Spülmaschine, Kühlschränke etc. vorgesehen. Bei den eingesetzten Elektrogeräten handelt es sich sowohl um konventionelle, marktübliche Geräte, als auch um „intelligente" und damit steuerbare Elektrogeräte.
Ebenso wird an dieses Labor eine Ladestation angebunden, damit Elektrofahrzeuge als Stromspeicher und -verbraucher in die intelligente Steuerung des Haushaltes aufgenommen werden können. Der Batteriespeicher des Elektrofahrzeugs kann bspw. als flexibel zuschaltbarer Verbraucher überschüssige regenerative Energie in Niedriglastzeiten aufnehmen und diese unter Umständen zu Hochlastzeiten wieder ins Energienetz zurückspeisen, um externe Lastspitzen zu reduzieren.

 

Feldversuch

Die im Laborversuch validierten und während der Projektlaufzeit realisierbaren technischen und ökonomischen Konzepte werden im Rahmen eines großflächig angelegten Feldversuchs im Raum Karlsruhe, Stuttgart und Kehl erprobt. Die Erprobung des grenzüberschreitenden Roamings wird mit der „Electricité de Strasbourg“ realisiert. Ziel des Feldversuchs ist der Aufbau und Test der technischen Infrastruktur sowie neuartiger Mehrwertdienste zur Unterstützung des Energie- und Speichermanagements.

 

Simulationen

Im Rahmen von MeRegioMobil werden Simulationskomponenten entwickelt und eingesetzt, um unterschiedlichste Ausgestaltungsmerkmale der hier erarbeiteten Konzepte genauer betrachten und analysieren sowie deren Potentiale ermitteln zu können. Ausgehend von diesen Ergebnissen können verschiedene Konzepte ausgewählt werden, die im Labor oder Feldtest durchgeführt und deren Ergebnisse dadurch verifiziert werden können. Zusätzlich können alternative Ansätze einfach und schnell analysiert werden.
Zu den Simulationsszenarien gehören u. a. Analysen zum Verbrauchsverhalten, den Geschäftsmodellen, der zugrunde liegenden Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT-System), den langfristigen Auswirkungen sowie den Auswirkungen bei flächendeckender Einführung der entwickelten Konzepte. Die Simulationen werden dabei in Abstimmung mit den realen Versuchen durchgeführt, wobei Parameter der Simulationskomponenten anhand der aus Labor- und Feldversuch gewonnenen Daten ständig angepasst und verbessert werden.

 

Evaluationen

Die im Laborversuch entwickelten und im Feldversuch erprobten Konzepte und Technologien unterliegen einer ständigen Evaluation hinsichtlich der Anaylse und Bewertung von Geschäftsmodellen und Anreizsystemen, der Einflüsse auf das Stromnetz, energiesystemanalytischer Betrachtungen und rechtlicher Aspekte. Die Ergebnisse der Evaluationen fließen somit auch immerwährend in die Parameter der Simulationen und des Laborversuchs sowie die Umsetzung des Feldversuchs mit ein, um somit bestmögliche Erkenntnisse ableiten zu können.